Drei Kinder

Ich habe drei liebreizende Kinder.

Sie heißen Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft.

Ich liebe sie von ganzem Herzen und ein Leben ohne sie

Ist unvorstellbar, auch wenn sie doch so verschieden sind.

Vergangenheit ist oft still und schwer.

Bleibt gern zu Hause und ist nicht allzu gesellig.

Oft sitzt er auf seinem Bett, schaut aus dem Fenster und

und wirkt abwesend.

Manchmal sitzt er auf seinem Bett, schaut aus dem Fenster

und wirkt abwesend. Manchmal lächelt er voller Liebe, als

würde er an das kostbarste und schönste Erlebnis, das er je

erlebt hat, denken. Manchmal ist seine Miene finster, gar

traurig und verletzt. Aber doch nie aufbrausend.

Er sucht oft die Gesellschaft von Gegenwart und Zukunft,

wenn die Beiden nicht wissen, was sie machen sollen.

Vergangenheit ist oft ängstlich und vorsichtig. Er sieht

es nicht gerne, wenn sich Gegenwart und Zukunft mit alten

Freunden treffen, die Vergangenheit nicht gut behandelt haben.

Die Drei haben schon unzählige Raufereien deswegen gehabt.

Und waren sich bei weitem nicht immer einig.

Gegenwart ist da ganz anders, sie kann sich oft nicht entscheiden,

zu wem sie sich eher hingezogen fühlt.

Aber eigentlich ist sie doch sehr viel bei mir. Sie macht sich viele

Gedanken, was aus mir wird uns wie es mir geht. Sie macht mich so

Stolz, wenn sie ihre Pläne, die sie mit Zukunft geschmiedet hat,

einfach umsetzt.

Vergangenheit hat da ja oft seine Bedenken und Zukunft ist oft zu

Abstrakt, aber Gegenwart macht es einfach. Überhaupt habe ich den

Eindruck, dass sie am reifsten von allen dreien ist. Sie lebt so intensiv

und ist so lebendig. Es ist eine wahre Freude ihr beim Spielen zuzusehen.

Sie bringt mein Herz zum Lachen. Je mehr Zeit ich mit ihr verbringen,

desto mehr liebe ich sie.

Ach, und Zukunft, sie ist so reizend. Immer zwei Schritte voraus und

Wenn sie von ihren Plänen erzählt, dann strahlen ihre Augen wie

Diamanten.

Vergangenheit und Gegenwart fällt es gar schwer ihr zu folgen, weil

sie sich von ihr oft überrannt vorkommen.

Zukunft kriegt sich oft mit Gegenwart und Vergangenheit in die Haare.

Ihr gefällt nicht, was Gegenwart macht. Das ist ihr zu langeilig, nicht

Aufregend genug.

Und Vergangenheit liegt ihr immer so schwer im Nacken. Er meint,

dass früher alles besser war und es sich nichts ändern sollte. Die Ideen

von Zukunft machen ihm Angst.

Oft schaue ich ihnen stundenlang zu und lausche ihren Geschichten.

Sie sind so verschieden und sind doch aus demselben Holz geschnitzt.

Ein Teil von mir. Sie lernen voneinander und ich lerne von ihnen.

Ohne Vergangenheit gibt es keine Zukunft. Und beide können nicht

existieren ohne die Gegenwart.

Keiner der drei existiert ohne mich, aber ich werde durch sie immer

weiter existieren. Zeitlos. Ewig.